Zurück zur Startseite

Datenschutz

Impressum

Verstand kontra Glaube

Liebe Geschwister, ich hatte vor kurzem ein paar längere Gespräche mit einem Bruder, in dessen Verlauf wir feststellten, dass er mehrfach in seinem Leben vor Entscheidungen stand wo Vertrauen auf Gott und der Verstand gegeneinander stritten. Wir stellten fest, dass wenn er nach dem gehandelt hätte, was er als Willen Gottes erkannt hatte, es für ihn in mancher Hinsicht einfacher gewesen wäre in seinem Leben. Dies stellte er aber immer erst im Rückblick auf die jeweilige Situation fest. Als ich mir so meine Gedanken darüber machte, wie ich wohl in den jeweiligen Fällen reagiert hätte, viel mir folgender Vers ein.

Spr 3,5+6 Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.

Gleichzeitig wurde mir auch wieder bewusst, dass denke ich jeder von uns, hin und wieder in solchen Situationen die falsche Entscheidung treffen würde. Ich dachte mir man sollte wirklich Sicherheit haben, was des Herrn Wille ist.

Leichter gesagt als getan!

Selbst Menschen zu denen Gott ganz deutlich redete, ließen sich zur falschen Entscheidung verleiten. Wer kennt nicht diese Stimme, die immer wieder in uns Zweifel aufkommen lässt. „Ist das wirklich Gottes Wille?“ „Will Gott wirklich das von mir?“ Letztlich noch die uralte Frage mit der Eva schon konfrontiert wurde: „Sollte Gott wirklich gesagt haben...?“

Als ich dann neulich stille Zeit hatte, und über die kommenden Schritte in meinem Leben nachdachte, betete ich zum Herrn um Führung und Weisung, wie alles weitergehen solle. Ich schlug meine Bibel auf, und der erste Vers auf den meine Augen vielen, verwunderte mich doch ein wenig.

Es war die Überschrift zu Jeremia 42: „Die obersten der Juden erbitten sich Führung vom Herrn“

Ich möchte jetzt nicht den ganzen Text hier rein kopieren, aber wen es interessiert, der kann ja mal in ruhe nachlesen. Jeremia Kapitel 42 und 43.

Es kamen damals die obersten der Juden zu Jeremia und baten ihn Gott um Weisung zu befragen, welchen Weg sie gehen sollten und was sie zu tun hätten. Sie gelobten alles zu tun und danach zu handeln, was Gott ihnen durch Jeremia kundtun würde, erscheine es ihnen gut oder böse. Jeremia kam nach 10 Tagen zu ihnen und sagte ihnen was Gott zu ihm gesprochen hatte. Er sagte sie sollen im Lande bleiben und nicht nach Ägypten ziehen, wo sie meinten dort würde sie weder Hunger noch das Schwert sehen. Gott lies sie wissen, das sie hier im Lande sicher sind, aber wenn sie seiner Stimme nicht gehorchen und doch nach Ägypten ziehen, sie dort das Unglück treffen würde, vor dem sie hier fliehen. Das Resultat von Jeremias Verkündigung war, dass sie ihn als Lügner abstempelten und sagten das Gott ihn nicht mit diesen Worten zu ihnen gesandt hätte. Sie gehorchten Gott nicht, sondern verließen sich auf ihren Verstand und zogen nach Ägypten.

Eigentlich unvorstellbar dachte ich mir. Sie kommen mit bitte um Führung zum Herrn. Sie erhalten eine ganz klare und deutliche Aussage und machen genau das Gegenteil.

Es war eben genau dieser alte Zweifel: „Sollte Gott gesagt haben...?“

Vertrauen auf Gott, kontra Verstand!

Für mich persönlich, ich hatte ja um Führung gebeten, stellte sich nun eine herausfordernde Frage. Wenn ich also diese Stelle der Bibel für mich als Gottes Wort persönlich betrachte, heißt es: „Bleib wo du bist und ziehe nicht dahin, wo es dir gut erscheint!“ Der Gedanke war kaum in mir aufgestiegen, da merkte ich schon diese Spannung, die eine solche Situation mit sich bringen würde. Ich dachte mir, wenn nun von irgend einer Seite ein sehr verlockendes Angebot käme, das mir persönlich als gut und richtig erscheinen würde, wäre ich wirklich bereit es auf Grund von Gehorsam gegenüber dem, was ich als Willen Gottes erkannt hätte auszuschlagen?

Würde nicht sofort die Frage wieder Auftauchen: „Sollte Gott wirklich gesagt haben...?“

Wäre ich nicht geneigt dazu, das Erkannte als Fehlerkenntnis abzutun und versuchen etwas anderes aus der Schrift zu ziehen, was mein Gewissen beruhigen würde, wenn ich nicht nach dem erkannten handeln würde?

Würde nicht sofort mein Verstand anfangen gegen das Vertrauen auf Gott zu streiten?

Geschwister alles was in der Schrift steht, sollte uns auch Mahnung sein. Ich musste erkennen, dass auch ich nicht sicher wäre vor solch einem Fehltritt. Das Gebet, das nach dieser Stillen Zeit in meinem Herzen lag, lautete nicht mehr nur um Führung und Weisung, sondern auch um Bewahrung vor Fehltritten sowie um Gehorsam auch wenn mein Verstand mir etwas anderes sagen möchte.

Nicht umsonst steht auch geschrieben:

1Kor 10,11-12 Das alles, was jenen widerfuhr, ist ein Vorbild und wurde zur Warnung geschrieben für uns, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist. Darum, wer sich dünkt, er stehe, der sehe wohl zu, dass er nicht falle!

Liebe Geschwister, wenn wir in solchen Situationen kommen, lasst uns nicht überstürzt handeln. Lasst uns prüfen und beten was der Herr von uns will. Lieber wir stehen einmal still, als das wir falsche Wege gehen. Möge der Herr uns hier Gnade schenken und uns auf rechter Strasse führen, um seines Namens Willen.

Wir wollen nun zum offenen Teil übergehen, und ich möchte euch bitten, einmal ein paar Minuten über euer Leben nach zu denken, ob ihr solche Situationen schon erlebt habt. Es wäre schön, wenn der eine oder andere dann hier Zeugnis geben würde, so dass wir alle voneinander lernen dürfen.

In diesem Sinne euch allen eine gesegnete Woche,

euer Wolfgang