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Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen (Mt 5,44)

Liebe Geschwister, diese Aussage des Herrn klingt hart. Zu hart, für normale Menschen. Ich könnte jetzt von mir nicht gerade behaupten, dass ich irgendwelche nennenswerte Feinde hätte, noch dass mich jemand hassen oder verfolgen würde. Jedoch gilt diese Aussage nicht nur in extremen Situationen, sondern in unserem ganz normalen Alltag. Ich möchte euch heute von einem Erlebnis erzählen, wie es wahrscheinlich jeder schon einmal erlebt hat. Es war ein ganz normaler Tag, wie die meisten Tage auch. Man geht zur Arbeit, erledigt seinen Job, und sonst passiert nicht viel was irgendwie von Bedeutung wäre. Ich danke dem Herrn, dass  bei unserer Firma „Mobbing” so gut wie kein Thema ist. Allerdings weis man aber auch, dass wenn einer den Schaden hat, er für den Spott nicht zu sorgen braucht. So geschah es, dass mir an diesem Tag ein Fehler unterlaufen war. Verbunden mit der Tatsache, dass ein ansonsten netter Kollege an diesem Tag irgendwie überdreht war, kam es zu einer Situation, die in früheren Zeiten durchaus eskalieren hätte können. Diesmal jedoch sollte ich eine Erfahrung machen, die ich selbst so nicht für möglich gehalten hatte. Die Brotzeit war vorbei und das Lästern ging los. Normaler weise, dauert es bei mir sehr lange, bis ich meine Ruhe verliere, wenn es dann aber losgeht, ergibt ein Wort das Andere. Aber nicht an diesem Tag!!! Ich durfte etwas erleben, was ich nie gedacht hätte. Ich konnte den Kollegen in diesem Moment von ganzem Herzen lieben. Ich empfand keinen Hass mehr, sondern er tat mir Leid. Ich durfte erkennen, dass nicht er der Täter ist, sondern eigentlich das Opfer, nämlich ein Opfer seiner Natur. Ich hatte Mitleid mit ihm, den ich sah, dass er gar nicht anders konnte als so zu reden. So konnte ich zum ersten mal schweigen!!! Er tat mir leid und ich betete für ihn. Seit dem weis ich, dass es für uns möglich ist zu tun was Jesus fordert, denn er selbst erneuerte unser Herz und gibt uns auch die Kraft dazu. Was den Menschen unmöglich erscheint, ist für den Herrn kein Problem. So lasst uns frohen Mutes weiterhin den Weg mit ihm gehen und allezeit ihm allein vertrauen! Ich wünsche euch noch eine gesengte Zeit, in Liebe dem Herrn verbunden

euer Wolfgang