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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Ausgehen möchte ich heute von der Begebenheit der Auferweckung von Lazarus.

Nachlesen könnt ihr das ganze im Johannes Evangelium Kapitel 11 die Verse 1 – 45!

Lazarus, Martha und Maria waren gute Freunde Jesu, bei denen er öfters zu Besuch war. Eines Tages nun, wurde Lazarus sehr krank. Seine Schwestern Martha und Maria wussten um die Wunder die Jesus bereits getan hatte und sie waren sich auch sicher, dass er ihren Bruder Lazarus heilen konnte. Als es mit Lazarus immer schlimmer wurde und ihn auch kein Arzt mehr helfen konnte schickten die beiden Schwestern nach Jesus und ließen es ihm ausrichten mit der Erwartung, dass Jesus kommen und ihn heilen würde. Jesus hingegen als er dies hörte blieb in aller Ruhe noch zwei Tage an dem Ort wo er zur Zeit war und machte sich erst dann auf den Weg als er bereits wusste, dass Lazarus gestorben war.

Wie mochten sich Martha und Maria in dieser Zeit gefühlt haben?

Sie waren enttäuscht. Jesus war ihre letzte Hoffnung. Sie glaubten und vertrauten darauf, dass er kommen würde und Lazarus wieder gesund werden würde. Als Lazarus nun starb kam das Gefühl in ihnen auf, dass Jesus sie im Stich gelassen hätte. Martha und Maria hatten „nur" eine menschliche Sicht und ich denke ein jeder von uns hätte genauso gedacht und gehandelt. Jesus hingegen hatte eine andere Sicht, nämlich die, die ihm sein Vater offenbart hatte. Er wusste, dass Lazarus Tod letztlich dazu dienen musste, damit er (Jesus) verherrlicht wurde und die Menschen dadurch zum Glauben an ihn gelangen sollten.

Deswegen konnte er seine Jüngern auch sagen:

Joh 11,14+15 ...Lazarus ist gestorben; und ich bin FROH um EURETWILLEN, dass ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubet. Aber lasset uns zu ihm gehen!

Jesus hatte also Einsicht in den Plan des Vaters.

Dies bezeugt Jesus auch an anderer Stelle.

Joh 5,19-21 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicher weise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so dass ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Jesus machte sich also auf den Weg, und als er dort ankam war Lazarus bereits vier Tage im Grab. Das erste womit er konfrontiert wurde war die Enttäuschung und die Verzweiflung von Martha, ebenso danach auch mir der Enttäuschung  und Verzweiflung von Maria. Beide kamen nacheinander zu ihm und in ihrer Verzweiflung sagten sie zu ihm.

Joh 11,21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben!

Joh 11,32 Als aber Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben!

Obwohl das ganze fast wie eine Anklage klingt, denke ich doch eher es ist ein tiefer Ausdruck ihrer Frage nach dem „WARUM"! Jesus hatte alle möglichen Menschen geheilt, Wunder getan usw. aber bei ihnen, von den sogar die Bibel bezeugt, dass ER sie LIEBTE, sie wurden als sie ihn am meisten brauchten (nach Ihrer Sicht) im Stich gelassen. Jesus wusste „WARUM" alles so kommen musste und sollte, denn er war mit des Vaters Gedanken vertraut. Letztlich erweckte Jesus Lazarus von den Toten und dadurch kamen viele zum Glauben an ihn.

Joh 11,45 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.

Liebe Geschwister, geht es uns nicht auch manchmal so?

Auch wir können in Situationen geraten wo wir keinen Ausweg mehr sehen; wo uns nur noch die Flucht zu Jesus bleibt und ER unsere letzte Hoffnung ist. Wir fangen dann an, nach unserer Sicht zu beten. Wir meinen so oder so müsste Gott handeln.  

Aber wie gesagt:

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Zumindest manchmal, denn Gott sorgt hin und wieder für Überraschungen!

Wir beten und beten und beten und glauben auch dass Gott eingreifen wird usw.; aber manches mal tut sich nichts. Es geht immer weiter bergab und man denkt Gott lässt einen im Stich!

Ist es aber tatsächlich so?

Jesus sagt:

ICH BIN BEI EUCH ALLE TAGE!!!

Er lässt uns nicht im Stich.

Wir vergessen nur all zu leicht was Gott sagt:

Jes 55,8+9 ...Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

Ein weiteres Beispiel wie unterschiedlich oft Gottes Gedanken und Menschen Gedanken sind sehen wir folgender Begebenheit.

Mk 8,31-33 Und er fing an, sie zu lehren, dass des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen. Und er redete das Wort ganz unverhohlen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren. Er aber wandte sich um und sah seine Jünger an und schalt den Petrus und sprach: Weiche hinter mich, Satan! Denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!

Wer von uns hätte nicht wie Petrus gedacht?

Es ist natürlich wenn Menschen menschlich denken und da machen wir keine Ausnahme! Sicherlich wird es manchmal der Fall sein, dass wir Gottes Pläne und Absichten erkennen dürfen. Wir sehen eine Situation, bekommen eine Sicht darüber, beten dafür und Gott handelt so, wie wir es erwartet haben. Danach freuen wir uns über Gebetserhörung und können ihn dafür danken, ihn loben und preisen.

Manchmal aber geht es uns eben wie Martha und Maria. Wir füllen uns im Stich gelassen und die Frage nach dem „WARUM" wird übermächtig ins uns.

Hier heißt es Gott zu vertrauen. IHM zu vertrauen, dass er die Größere Übersicht hat, dass ER gute Ziele und Pläne verfolgt, IHM zu vertrauen, dass ALLES und zum besten mitwirken muss usw.!

„Vertrauen" heißt nicht dass ich es „Verstehen" muss! Es ist eine Entscheidung zu vertrauen. Es ist ein  Anerkennen, dass Gott besser weiß was wozu dient. Es ist ein Akt der Unterordnung und Demütigung aufrichtig zu sagen:

„Nicht wie ich will, soll mir geschehen, sondern wie DU willst!!!"

Ich wünsche uns allen, dass wenn wir „wieder" einmal an den Punkt kommen wo wir meinen GOTT würde bedeuten „Guter Opa Total Taub", dass wir die Gewissheit in unserem Herzen haben, dass Gott unser Gebet hört, dass er um unserer Situation bescheid weiß, dass er derjenige ist, der den besseren Überblick hat und dass seine Gedanken, die ohne Zweifel die besseren sind, nicht unbedingt identisch mit dem sein müssen, was wir für das Beste halten.

Ich würde mich freuen, wenn der/die eine oder andere den Mut finden würde hier Zeugnis zu geben über Situationen ihres Lebens wo sie erleben durften, dass Gott manchmal Gebete ganz anders erhört als wir es uns ursprünglich vorgestellt oder gedacht haben.

Möge der Herr uns die Zuversicht schenken, dass er ALLES richtig macht zu SEINER Zeit!!!

Gott segne euch,

euer Wolfgang