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Die Taucher
(In den Bergen Teil 2)

Als ein Jahr vergangen wahr lud Peter, Paula, Fridolin und Sabine zu sich ein. Es war ein freudiges Wiedersehen, sie grillten miteinander und jeder erzählte was er so im letzten Jahr erlebt hatte. Als es schon spät in der Nacht war schlug Peter vor: „Hey was haltet ihr davon wenn wir schauen ob wir nicht gemeinsam frei bekommen können? Wäre doch genial, wenn wir wieder zusammen Urlaub machen könnten!" „Ja, gar keine so schlechte Idee!" antwortete Fridolin. „Aber nicht noch einmal in die Berge, mir reicht noch die Aufregung vom letzten mal." fügte Paula hinzu. „Weißt du noch deinen Vorschlag damals" sagte Fridolin „als du meintest wir könnten ja ans Meer fahren?" „Ja klar!" antwortete Peter. „Was haltet ihr von der Idee?" fragte Fridolin. „Ja warum nicht!" stimmten die anderen mit ein. „Ok abgemacht." sagte Peter. „Ich würde sagen so Ende August wäre nicht schlecht." „Ok müssen wir mal schauen wies von der Arbeit her klappt." sagte Paula. „Was haltet ihr davon, wenn sich jeder einmal ein Ziel ausdenkt, und wir schauen dann was am ehesten in Frage kommt." sagte Peter. „Klingt Gut!" antwortete Sabine. Nach ein paar Wochen war alles geklärt, alle hatten zur gleichen Zeit Urlaub und jeder hatte den anderen seinen Vorschlag mit geteilt. Als die Entscheidung feststand das es auf die Malediven gehen sollte buchte Fridolin den Flug und reservierte die Hotelzimmer. Es war nun Mitte August als unsere vier Freunde in München eincheckten.
Der Flug verlief angenehm ruhig, bis auf Paulas Flugangst. Sie war schon sehr erleichtert wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Kaum hatten sie ihr Gepäck auf den Zimmern verstaut, trafen sie sich am Pool. „Oh ist das herrlich hier!" sagte Sabine. „Hier könnte man es für immer aushalten!" und die andern stimmten zu. Nach einem kurzen Abendessen gingen sie früh schlafen, denn am nächsten Tag wollten sie sich auf den Weg machen um die Gegend zu erkunden.
„Oh tut das gut!" sagte Paula „Was meinst du?" fragte Peter. „Aufwachen mit Meeresbrandung in den Ohren, und vor allem frischer Kaffee, den man nicht selber machen braucht!" antwortet Paula mit einem Augenzwinkern. Als sie den ganzen Vormittag unterwegs waren kamen sie am Strand bei einem kleinen Lokal vorbei, wo sie eine Erfrischung zu sich nahmen. „Hey" sagte Peter „Das wäre doch eine coole Sache!" „Was meinst du?" fragte Sabine. „Da auf dem Plakat" antwortete Peter. „Fünftägiger Tauchkurs für Anfänger!" „Jaaaaaaaa!" meinte Paula „Wäre gar nicht so übel! Was meint ihr dazu?" fragte sie Sabine und Fridolin. Nach einem zustimmenden Nicken der beiden war es also beschlossene Sache. Schwups angemeldet und schon am nächsten Tag sollte es los gehen. Der kommende Vormittag war komplett mit Theorie ausgefüllt. Sie lernten die Ausrüstung kennen, den Tiefenmesser, den Lungenautomaten, die Flaschen usw. Sie mußten auch die Zeichensprache lernen mit der man sich unter Wasser mit einander verständigt. Auch wie man im Notfall zu zweit an einer Flasche atmet und noch einiges mehr. Am nächsten Tag ging's dann richtig los. In der Früh fuhren sie mit dem Boot hinaus zum Riff. Sie überprüften ob mit der Ausrüstung alles in Ordnung war, so wie sie es gelernt hatten. Endlich ging's ins Wasser. Langsam tauchten sie hinab in eine unbekannte, geheimnisvolle aber phantastische Welt. Es war einfach atemberaubend, was sich da vor ihnen auftat, diese Farbenpracht, diese vielen verschiedenen Fische die es zu entdecken gab. Sie schwebten schwerelos durch eine Wunderwelt in der man Raum und Zeit vergißt. Da ein Tintenfisch, hier ein ganzer Schwarm kleiner gelber Fische. Es war einfach überwältigend. Leider schon nach kurzer Zeit mußten sie mit dem Aufstieg beginnen. Aber es blieben ja noch drei Tage, auf die sie sich mit großer Erwartung freuten. Am letzten Tag fuhren sie zu einem anderen Tauchplatz. Immer und immer wieder entdeckten sie etwas neues. Paula folgte einem kleinen roten Fisch, der sich im Seetang verstecken wollte. Sie tauchte immer weiter von den anderen weg ohne es zu merken. Was war das, dachte sich Paula, als plötzlich ein riesiger Schatten über ihr auftauchte. Ein Hai war direkt über ihr. Voller Panik versuchte sie wegzuschwimmen und verfing sich mit den Flossen im Seetang. Je mehr sie strampelte desto mehr verhedderte sie sich. Ihr Adrenalienspiegel stieg schlagartig an und ihr Herz begann zu rasen. Ihre Augen waren starr vor Angst nur noch auf den Hai gerichtet, der immer noch über ihr seine Bahnen zog. Plötzlich spürte sie wie jemand sie am Fuß packte. Ihr wäre beinahe vor schreck das Herz stehen geblieben. Es war ihr Tauchlehrer. Er holte sein Messer raus und begann den Seetang zu zerschneiden. Nach wenigen Minuten war sie frei und sie tauchten auf. Als sie im Schiff saßen und zurück zum Strand fuhren, fragte sie der Tauchlehrer: „Was war denn los mit dir, ich hatte doch gesagt ihr sollt immer bei einander bleiben!" Paula erzählte ihm was geschehen war. „Da hättest du keine Panik bekommen brauchen" sagte der Tauchlehrer, „Das war doch nur ein Ammenhai, der greift keine Menschen an. Aber durch deine Panik hast du dich selbst in Gefahr gebracht. Aber selbst da, hättest du mir vertrauen können, oder glaubst du ich hätte dich nicht schon vorher gesehen wie du dem roten Fisch hinter her bist?" „Es tut mit leid!" antwortete Paula „Aber ich hatte auf einmal solche Angst!" „Ist schon gut" sagte der Tauchlehrer „Dafür seid ihr ja Anfänger!" Den Rest des Urlaubs verbrachten sie am Pool des Hotels. Als die zwei Wochen um waren und unsere vier Freunde wieder in München am Flughafen angekommen waren verabschiedeten sie sich von einander. Jeder mit seinen eigenen Eidrücken einer faszinierenden, aber nicht ungefährlichen Welt.

Liebe Geschwister,
auch wir gehen manchmal eigene Wege, die uns von der Gruppe und vor allem von unserem Lehrer wegbringen. Auch wir werden dort Dinge vor finden die uns Angst machen, uns in Panik versetzen. Und wenn wir dann anfangen wie wild rum zu strampeln, geschieht es auch leider manchmal das wir uns immer mehr verheddern, immer mehr in die Sache verstricken. Wie froh bin ich, das uns unser Lehrer Jesus Christus nicht aus den Augen läßt. Er sieht uns allezeit, auch wenn wir solch verlockenden Dingen wie einem roten Fisch hinterher schwimmen ist er bei uns. Und wenn wir uns voller Angst und Panik in die Dinge verstricken, sie uns nicht mehr loslassen egal wie sehr wir uns anstrengen, ist er doch bei uns. Er hat das Messer dabei, mit dem er uns wieder frei machen kann. Unsere Fesseln lösen in die wir uns selbst verstrickt haben. Auch wenn es manchmal etwas dauert, aber wir können ihm vertrauen. Selbst wenn uns die Luft ausgehen sollte, steht er mit seiner Sauerstoffflasche neben uns und läßt uns nicht allein. Wir dürfen dann auch wie Paula voller Reue sagen „Es tut mir Leid!" und er wird auch zu uns sagen „Es ist schon gut!" Wir sind zur Freiheit berufen, Jesus hat uns durch sein Opfer diese Freiheit ermöglicht. Er war es der die Ketten der Sünde gelöst hat, und wenn wir uns wieder einmal darin verstricken, hat er die Möglichkeit uns zurück in seine Freiheit zu führen. Jedoch sollten wir auch daraus lernen uns von Dingen, die eine Gefahr für uns darstellen fern zu halten. Auch unsere Gruppe, sprich unsere Gemeinde bzw. unsere Gemeinschaft sollen wir nicht verlassen. Sie ist der Ort wo einer auf den anderen acht geben kann und bei Problemen auch helfen kann bevor es soweit kommt. Aber wenn's soweit kommt steht Jesus immer noch bei uns, auch wenn manchmal alle anderen außer Sichtweite sind.
In diesem Sinne eine gesegnete Zeit

euer Wolfgang