Zurück zur Startseite

Datenschutz

Impressum

Heiliger Geist

Heute wollen wir uns ein mal ein paar Gedanken über den „Heiligen Geist“ machen. Wenn wir vom Heiligen Geist reden, gibt es zunächst zwei große Unterschiede, die man niemals aus dem Auge verlieren darf, nämlich der Heilige Geist im Alten Testament und der Heilige Geist im Neuen Testament.

Beginnen wir zunächst einmal mit dem Alten Testament.

Die erste Stelle wo der Heilige Geist erwähnt wird finden wir gleich am Anfang der Bibel.

1Mo 1,1-2 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

Nachdem die Schöpfung abgeschlossen war, finden wir im Alten Testament nur wenige Personengruppen, die den Heiligen Geist bekommen hatten.

Propheten, Priester und Könige.

Von Joseph zum Beispiel lesen wir, dass er nicht nur Träume von Gott bekam, sondern auch die Gabe, Träume auszulegen. Diese Gabe veranlasste den Pharao zu folgender Frage.

1Mo 41,38-39 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in welchem der Geist Gottes ist? Der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir solches alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du!

Es würde hier den Rahmen sprengen, wollte man alle aufzählen. Deshalb nur einige Namen, die denke ich eh den meisten hier schon einmal begegnet sind. Moses, Bileam, Samuel, Saul, David, Gideon, Asaria, Sacharja, Elia, Elisa, Jesaia, Jeremia ...

Einer der bedeutendsten Unterschiede war der, das der alttestamentliche Heilige Geist, ein Geist der Knechtschaft war. Er war von Gott gegeben, aber je nach dem nur auf Zeit.

1Sam 16,14 Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist von dem HERRN gesandt schreckte ihn.

Auch David, nachdem er in Sünde gefallen war und Buße tat, fürchtete sich davor, das Gott seinen Geist von ihm nimmt.

Ps 51,12-14 Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz und gib mir von neuem einen gewissen Geist! Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und ein williger Geist unterstütze mich!

Um es also noch einmal kurz zusammenzufassen. Im Alten Testament hatten nur relativ wenige den Heiligen Geist. Es war ein Geist der Knechtschaft und er war nach Gottes Willen solange auf jemandem wie Gott es für richtig hielt. Man konnte den Heiligen Geist jederzeit wieder verlieren und von Gott verworfen werden.

Die große Wende kam mit Jesus Christus. Angefangen von Maria als es heißt.

Lk 1,35 Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das erzeugt wird, Sohn Gottes genannt werden.

Als Johannes der Täufer seinen Dienst begonnen hatte, erhielt er folgende Anweisung von Gott.

Joh 1,32-33 Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf ihm bleiben. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist's, der im heiligen Geiste tauft.

Also finden wir hier zum erstenmal die Zusage „auf ihm bleiben siehst!“.

Auch lesen wir über Jesus:

Kol 2,9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig;

Als die Aufgabe Jesus immer größer wurde, gab er seinen 12 Aposteln Vollmacht über die unreinen Geister usw.

Mt 10,1 Da rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister, sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.

Als Jesus dann nach der Auferstehung seine Jünger aussendet, empfangen sie vorab schon mal Heiligen Geist. Allerdings nur 10 von ihnen, weil Thomas, nicht dabei war.

Joh 20,19-24 Als es nun an jenem ersten Wochentag Abend geworden war und die Türen verschlossen waren an dem Ort, wo sich die Jünger versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, - kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

Dies war aber immer noch nicht der Heilige Geist wie er heute ist. Er gab seinen Jüngern die Anweisung zu bleiben, bis sie mit Kraft aus der Höhe angetan werden.

Lk 24,49 Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.

Diese Ausgießung des heiligen Geistes war dann das Pfingstereignis.

Es war die Geburtsstunde der Gemeinde.

Und es war zum erstenmal die Wiedergeburt wie er sie gegenüber Nikodemus in Johannes 3 erwähnt hatte.

Joh 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!

Von diesem Zeitpunkt an, besitzt jeder wahrhaft Gläubige den heiligen Geist.

Dieser Neutestamentlichen Erscheinung des Heiligen Geistes unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der Alttestamentlichen Erscheinung. Das auffälligste Merkmal ist, dass wir Kraft der neuen Geburt Kinder Gottes sind und nicht einfach nur Knechte. Wir erinnern uns, dass im AT die Propheten und so jederzeit damit rechen mussten, dass ihnen der Heilige Geist wieder genommen wird und dass sie von Gott verworfen werden. Deswegen lesen wir auch in

Röm 8,15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater!

Dieser Heilige Geist der in uns lebt, ist es auch der uns das Zeugnis gibt, dass wir Gottes Kinder sind.

Röm 8,16 Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

Dieser Heilige Geist ist unser Lehrer und er wird für immer in uns bleiben.

1Jo 2,27 Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, dass euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!

Er ist auch unser Tröster und Beistand.

Joh 14,16 Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, dass er bei euch bleibe in Ewigkeit,

Er ist auch ein Siegel und ein Pfand.

Eph 4,30 Und betrübet nicht den heiligen Geist Gottes, mit welchem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.

2Kor 1,21-22 Der Gott aber, der uns samt euch für Christus befestigt und uns gesalbt hat, der hat uns auch versiegelt und in unsre Herzen das Pfand des Geistes gegeben.

Das Siegel, ist ein Zeichen des Besitzes, ein Zeichen des Rechtsanspruchs.

Wir sind SEIN Eigentum.

1Petr 2,9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündiget, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat,

1Kor 6,19-20 Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden heiligen Geistes ist, welchen ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst angehöret? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlichet Gott mit eurem Leibe!

Der Geist ist auch das Pfand, oder die Bestätigung unseres Erbes und der Verheißungen.

Eph 1,13-14 in ihm seid auch ihr, als ihr glaubtet, versiegelt worden mit dem heiligen Geiste der Verheißung, welcher das Pfand unsres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Preise seiner Herrlichkeit.

So weit wollen wir es für heute einmal belassen. In den nächsten Wochen werden wir uns dann etwas mit den GABEN Gottes und den Gaben des Geistes befassen, welche es sind, und vor allem wofür sie sind. In diesem Zusammenhang werden wir dann auch sehen wie wichtig die Gemeinde für jeden von uns ist und auch wie wichtig wir für die Gemeinde sind.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine gesegnete Woche,

euer Wolfgang